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Gemeinsames Musizieren macht uns immer sehr viel Spaß

Veröffentlicht am 07.01.2017

Im Flötenunterricht werden Tonübungen gemacht. Die Koordination der Finger bei neuen Tönen bzw. Griffen wird trainiert. Etüden sind melodische Übungen mit einem bestimmten Schwerpunkt. Mal geht es um gleichmäßige Läufe oder um eine stabile Atemführung in langsamen Etüden. Es gibt Etüden für unterschiedliche Dynamik, also leise und laut spielen oder von ganz leise allmählich lauter werden und umgekehrt. Einige Übungen trainieren die Synchronisation zwischen dem Anstoß der Zunge und den Fingern.

Die Vortragsstücke sind dann die Belohnung für die geduldige Kleinarbeit. Sie klingen viel schöner als die Etüden. Aber sie klingen nur gut, wenn man vorher gut am Ton und in allen anderen Bereichen geübt hat.

Oft spiele ich eine zweite Stimme oder eine CD übernimmt die Begleitung.

 

Den Schülern macht es aber viel mehr Spaß, wenn sie zusammen im Duett, Trio oder Quartett spielen können. Das ist eine echte Herausforderung. Zunächst suche ich Noten aus, die den Leistungsmöglichkeiten meiner Schüler entsprechen. Ich stelle ihnen die Noten vor und frage, ob sie ihnen auch gefallen. Dann überlegen wir gemeinsam, welche Stimme für den Schüler in Frage kommt. Das findet im Flötenunterricht mit jedem Schüler individuell statt. Dann wird die jeweilige Stimme gemeinsam mit mir ganz langsam vom Blatt gespielt, um zu erkennen, wo Probleme auftauchen und um dem Schüler einen klanglichen Eindruck zu vermitteln. In den nächsten Flötenstunden wird immer auch an der jeweiligen Trio- oder Quartettstimme geübt. Wenn alle Beteiligten ihre Stimme schon relativ stabil beherrschen, treffen wir uns alle und versuchen das Trio schön langsam zusammenzuspielen. Dabei erkennt jeder Schüler seine Funktion im Melodieverlauf. Mal ist die führende Melodie in der ersten Stimme, dann steht plötzlich eine andere Stimme im Vordergrund. Das gilt es deutlich zu machen. Alle Schüler müssen gut auf einander hören und Rücksicht nehmen, wenn einer oder eine zu aufgeregt ist und nicht gleich alles klappen will. Ich spiele dann als Verstärkung mit und schon geht es. Nie kann ein Schüler alles. Aber jeder kann etwas richtig gut. Das Lob ist die nachhaltigste Methode in der pädagogischen Arbeit und das verdient sich in der Kammermusik jeder gern. Keiner will sich vor den anderen blamieren. Das ist eine gute Motivation zum Üben. Außerdem erkennen die Flötenschüler, dass auch andere mal ein Problem haben mit ihrer Flöte. Oft ist es den bereits fortgeschrittenen Schülern sogar bekannt aus eigenem Erleben. Denn gern denkt man doch, dass man als Einziger etwas nicht kann. Das stimmt ja nie! Und so relativiert sich dieses Gefühl.

Es liegt in meiner Verantwortung, dass alle beteiligten Flötenschüler durch das Zusammenspiel in der Gruppe eine Stärkung ihrer persönlichen Leistungsbereitschaft erfahren, gern miteinander musizieren und dann ein Erfolgserlebnis beim öffentlichen Vorspiel haben. Und die Eltern staunen manchmal nicht schlecht, was ihr Kind da plötzlich alles kann.

Uns macht das gemeinsame Musizieren immer sehr viel Spaß.

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Sommerferien - Eine Herausforderung für meine Flötenschüler

Veröffentlicht am 10.07.2016

Endlich Sommerferien! 6 Wochen keine Schule – wie toll!

Unsere letzte Unterrichtsstunde vor den Ferien haben wir mit Musikspielen und Duetten vom Blatt etwas leger gestaltet. Trotzdem haben alle Schüler Aufgaben über die Ferien bekommen.

Natürlich sollen sie sich erholen. Aber wer 6 Wochen sein Instrument nicht auspackt, hat zum Schuljahresbeginn vieles vergessen. Die kleinen Blockflötenkinder wissen die Griffe für die Töne nicht mehr und haben plötzlich Probleme beim Noten lesen. Die größeren Querflötenschüler kriegen keinen ordentlichen Ton mehr aus ihrem Instrument, weil der Ansatz so völlig aus dem Training kam. Es ist wichtig, dass man sich erholt, auch mal das Instrument für ein paar Tage ganz aus der Hand legt. Aber die Pause darf nicht zu lang werden. Haben die Schüler so viel an Grundlagen vergessen, müssen sie es wieder nachholen. Natürlich schaffen sie das und es geht auch schneller als beim ersten Mal. Aber oft verlieren sie dabei die Lust und Freude an ihrem Instrument. Das hat zur Folge, dass weniger geübt wird. Dadurch verzögert sich der Lernprozess und der Anschluss an das vergangene Schuljahr dauert länger. Und so beginnt ein Teufelskreis, der schließlich mit der Kündigung endet, weil „es keinen Spaß mehr macht“. Dabei war ursprünglich nur die Ferienpause zu groß. Das wird aber oft zu spät oder gar nicht erkannt. Deshalb gebe ich meinen Schülern über die Sommerferien Hausaufgaben auf. So entsteht ein kleiner Druck, denn sie sollen mir ja ihre Aufgaben am Beginn des neuen Schuljahres vorspielen. Also müssen sie ein bisschen üben. Es ist also in ihrem Interesse. Ohne Aufgaben würden viele Kinder sagen, dass sie ja nicht wissen, was sie üben sollen. Sie brauchen die konkrete Aufgabe für ihr zielgerichtetes Üben. Und auch wenn in der ersten Flötenstunde nach den Sommerferien noch nicht alles so gut gelingt, kann ich doch sofort feststellen, ob da eine „Elfriede“ während der Sommerferien gewachsen ist oder der Schüler den inneren Schweinehund besiegt hat. Und das ist auch für das spätere Leben eine wichtige Erfahrung.

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Musik spielend lernen

Veröffentlicht am 26.07.2015

Musik soll Spaß machen. Das ist mein Anspruch. Aber nicht immer ist das so einfach mit dem Spaß. Es geht nicht ohne Grundlagenwissen. Noten lesen, Viertel- und Achtelnoten unterscheiden, Vorzeichen und Tonleitern kennen, musikalische Begriffe wie piano und forte und vieles mehr sollen die Kinder lernen. Auch das geht mit Spaß. Ich habe mir eigene Spiele ausgedacht. Damit lernen meine Schüler alle wichtigen Grundlagen für die Musikausübung. Für die Kleinen gibt es das „Oma-Gertrud-Spiel“ zum Noten lesen lernen. Es gibt die „Pizza“ für die Notenwerte, Memorys oder Dominos, Rätsel und Würfelspiele. Alle vermitteln auf ganz verschiedene Weise Grundwissen für das Musizieren. Bei meinen kleinen und großen Schülern sind diese Spiele sehr beliebt. So lernen sie mit viel Spaß im gemeinsamen Spiel Noten lesen, Notenwerte zu unterscheiden und zuzuordnen, musikalische Begriffe, können bei einigen Spielen auch selbst „Musik erfinden“. Ich benutze meine Musikspiele nicht nur im Instrumentalunterricht. Auch in der musikalischen Grundausbildung sind sie fester Bestandteil meines Unterrichtes. Die Spiele erfinde ich selbst. Viele habe ich selber gebaut. Bei der Umsetzung einiger meiner Spiele-Ideen bekam ich die Unterstützung des Spielzeugbauers Volker Wolfram, der mit seinen wunderbaren Einfällen meinen Vorstellungen Gestalt verlieh. Ich bin immer auf der Suche nach neuen Ideen und habe bisher auch immer wieder neue Einfälle gehabt. Dann baue ich mein neues Spiel und bringe es mit in den Unterricht, um mit meinen Schülern sofort zu testen, ob meine Idee auch funktioniert. Es kam schon vor, dass meine Schüler nicht nach Hause gehen wollten, aber bereits die Kinder der nächsten Unterrichtsgruppe schon kamen und schließlich alle zusammen weiterspielten. Musik soll Spaß machen und bei mir macht Musik auch Spaß.

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Von der Blockflöte zur Querflöte?

Veröffentlicht am 18.07.2015

Weit verbreitet ist die Meinung, man müsse erst Blockflöte spielen lernen, um später Querflöte spielen zu können. Ich möchte hier ausdrücklich sagen, dass es nicht so ist. Auch ich habe erst Querflöte spielen gelernt und sehr viel später die Blockflöte dazu gelernt. Die Blockflöte und die Querflöte sind zwei sehr verschiedene Instrumente. Das bezieht sich nicht nur auf die Größe, das Material, die Griffweise und die Anblasweise. Auch die Atemtechnik für die Querflöte spielt eine besonders wichtige Rolle.

Für die Querflöte darf man nicht mehr so klein sein. Sonst reichen die Arme nicht, um das relativ lange Rohr quer zu halten. So eine Querflöte aus Neusilber ist schon ziemlich schwer für die Anfänger. Die Finger der linken Hand müssen auf die Klappen reichen. Die vorderen Zähne müssen bereits eine geschlossene Zahnreihe ergeben. Je nach Größe des Kindes ist ein Alter ab ca. 10 Jahre empfehlenswert. Es gibt auch Querflöten mit gebogenen Kopfstücken für kleinere Schüler. Ich bin kein Freund von diesem Kompromiss. Das Flötenrohr ist fast genaus so lang wie das gerade Rohr. Es ist genauso dick. Die statischen Verhältnisse sind bei der gebogenen Querflöte anders als bei der geraden. Das Mundstück befindet sich nicht auf der selben Linie wie die Finger. Der Kraftaufwand, um das lange Flötenrohr zum Klingen zu bringen, ist nicht geringer als bei einer geraden Querflöte. Wenn ein Kind eine gerade Querflöte noch nicht halten kann, weil es noch zu klein ist, hat es auch oft noch nicht die Puste dafür. Am Anfang brauchen die Kinder sehr viel Luft für einen geräuschähnlichen Querflötenton, weil einfach noch ganz viel Luft daneben geht. Auch für das Erlernen der Atemstütze, die beim Querflöte spielen unabdingbar ist, benötigen die Schüler Zeit. Wenn sie diese gut beherrschen, ist das Querflöte spielen nicht mehr so luftintensiv.

Man kann also bei geeigneter Göße und geschlossener Zahnreihe ohne Blockflötenkenntnisse gleich mit der Querflöte beginnen.

Für die kleineren Schüler ist der Beginn mit der Blockflöte deshalb sinnvoll, weil sie schon mal ein Blasinstrument erlernen. Sie trainieren die Koordination der Finger, lernen Noten lesen und Rhythmus, also musikalische Grundlagen. Und die Blockflöte führt schnell zu einem Erfolgserlebnis. Zur Sopranblockflöte nehme ich gern nach einiger Zeit die etwas größere Altblockflöte dazu. Dann dauert der Flötenunterricht 45 Minuten. Für die Altblockflöte müssen die Kinder neue Griffe lernen. Damit sie die Sopranblockflöte nicht vergessen, übe ich mit ihnen immer auf beiden Instrumenten. Die Kinder können bald problemlos zwischen beiden Instrumenten wechseln. Da alle Blockflöten in C oder F gestimmt sind, können meine Schüler durch den flexiblen Umgang mit der Sopranblockflöte (C-Flöte) und der Altblockflöte (F-Flöte) später mühelos auch die anderen Blockflötenarten, wie z.B. Sopranino-, Tenor- und Bassblockflöte spielen.

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Mein Blockflötenunterricht

Veröffentlicht am 11.07.2015

Bisher habe ich in meinem Blog überwiegend über meine Querflötenschüler geschrieben. Nun möchte ich mich explizit meinen Blockflötenschülern zuwenden. Einiges trifft auch auf sie zu, z.B. dass sie die Unterstützung der Familie brauchen. Besonders wichtig wird das für die jüngsten unter meinen Schülern. Ich hatte bereits 4-jährige Blockflötenkinder. Die Kleinen können noch nicht alleine üben. Da müssen Mutti oder Papa dabei sein und sich vorspielen lassen, was die Kinder üben sollen, mal schauen und hören, ob es ungefähr so klingt, wie sie die Kinderlieder auch kennen und Mut machen, wenn es nicht klappen will. Auch an das Üben müssen die Kleinen besonders erinnert werden. Eine tägliche Pflicht, wie das Flöte üben, sind sie noch nicht gewöhnt. Hier liegt die Betonung auf dem Wort täglich. Es muss gar nicht lange sein. Maximal 10 Minuten reichen aus. Aber die ständige Wiederholung des Gelernten, der Griffabläufe, des Melodiehörens sind wichtig für die Kleinen. Gibt man ihrem Gequengel oft nach, wenn sie keine Lust haben, vergessen sie vieles schnell wieder. Ich muss es im Unterricht erneut mit ihnen üben. Dazu haben sie dann keine Lust mehr. Auch können meine kleinen Blockflötenschüler noch nicht den Zusammenhang von einem positiven Erlebnis im Flötenunterricht und ihrer Mitarbeit zu Hause erkennen. Meine Erfahrung im Unterricht mit den Jüngsten im Alter zwischen 5 und 7 Jahren ist, dass sie in der Regel viel mehr lernen und leisten können, als wir Erwachsenen ihnen zutrauen. Ich probiere das im Unterricht einfach aus. Und ich bin immer wieder überrascht, wie viel und wie schnell die Kinder in diesem Alter Wissen aufnehmen und umsetzen können. Der Unterricht mit den Anfängern im Blockflötenunterricht dauert anfangs nur 30 Minuten. In den seltensten Fällen flöten wir die ganze Zeit. Oft trommeln wir noch ein bisschen auf Keksdosen mit Trommelstöcken oder Teelöffeln. Dazu lernen wir lustige Verse. Das dient dem rhythmischen Training. Wir spielen Echo mit den Keksdosentrommeln. Oder ich packe mein Hör-Memory aus – ein Spiel, welches die Konzentration schult und das Hören trainiert. Für das Noten lesen habe ich das „Oma-Gertrud-Spiel“. Oma Gertrud ist eine lustige Holzfigur, welche zusammen mit anderen Holzfiguren den Kindern spielerisch das Noten lesen vermittelt. Wenn die Kinder schon einige Zeit im Flötenunterricht sind, beginne ich, mit ihnen Lieder zur CD zu spielen. Das machen auch die Querflötenkinder sehr gerne. Da ich es finanziell und organisatorisch nicht ermöglichen kann, dass wir jederzeit auf einen Klavierbegleiter zurückgreifen können, ist die CD eine gute Alternative. Die Kinder spielen komplett ihre Melodie. Auf der CD ist nur die Begleitstimme. Aber die CD hält nicht an und gibt nicht im Tempo nach. Die Kinder müssen also im Tempo bleiben, auf die CD hören und wenn sie sich verspielen wieder den Anschluss finden. Das ist eine gute Schule für das gemeinsame Musizieren. Und meine Blockflötenkinder haben viel Spaß an coolen CD-Begleitungen zu bekannten Melodien aus Kinderfilmen, Pophits oder beliebten klassischen Stücken. Bei öffentlichen Auftritten in Schule oder Kindergarten haben sie immer viel Erfolg damit und ernten begeisterten Beifall. Dieses Erfolgserlebnis ist auch für meine jüngsten Flötenschüler ganz wichtig.

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Die Zahnspange im Flötenunterricht

Veröffentlicht am 02.05.2015

Das ist ein Thema, mit dem die meisten Eltern und ihre Kinder früher oder später konfrontiert werden. Dann steht immer die Frage im Raum, wie es wohl mit dem Flötespielen weitergeht. Mir sind in den 26 Jahren meiner Unterrichtstätigkeit schon viele sehr unterschiedliche Zahnspangen bei meinen Schülern begegnet. Auch ich war ein Flötenschüler mit Zahnspange. Für die Blockflötenkinder ist das Thema unerheblich. Da sie das Mundstück ihres Instrumentes mit den Lippen umschließen, entstehen kaum Probleme. Herausnehmbare Zahnspangen sind auch kein Problem, denn in der Regel verschieben sich die Zähne nicht sofort, wenn man zum Flötespielen die Spange aus dem Mund nimmt. Hier hat natürlich das letzte Wort der Kieferorthopäde.

Die sehr effektiven festsitzenden Zahnspangen stellen meine Querflötenschüler schon vor so manche Aufgabe. Prinzipiell ist es möglich, mit festsitzenden Zahnspangen, auch an beiden Zahnreihen, Querflöte zu spielen. Es bedeutet für die Schüler immer eine Umstellung, denn es ist ein Fremdkörper im Mund. Zunächst verursacht dieser erst mal einen verstärkten Speichelfluss. Dann drückt die Spange auf die Zähne, sonst wäre sie ja wirkungslos. Und jetzt ist da ein Hindernis zwischen Lippe und Zahnreihe. Die Lippen müssen über die Spange reichen, um den Ansatz für den Flötenton zu formen. Es gibt auf der Querflöte kein Mundstück, welches wir mit den Lippen umschließen. Der Luftstrom wird gegen eine Kante der Mundplatte geführt. Das geschieht allein durch die Lippen. Es funktioniert so ähnlich, wie wenn man auf einem Flaschenhals bläst. Sitzt die Zahnspange sehr tief auf den Zähnen oder ist die Oberlippe kurz, kann eine festsitzende Zahnspange ein größeres Problem darstellen. Auf jeden Fall klingen die ersten Flötentöne mit Zahnspange im Mund erst mal scheußlich. Oft gewöhnen sich die Schüler aber sehr schnell an das Gerät in ihrem Mund. Natürlich muss man Kompromisse machen und den Unterricht inhaltlich etwas anders gestalten, wenn eine Zahnspange angesagt ist. Wichtig ist wieder, dass die Schüler gut mitmachen, nicht schnell aufgeben und sich ihr Selbstvertrauen bewahren. Hier ist wieder die Familie sehr gefragt. Wenn es größere Probleme gibt, ist es auch sinnvoll, die Kontrolle und Anleitung für die Schüler zu intensivieren. In solchen Fällen macht es Sinn, die Flötenstunde auf 2 Termine pro Woche zu jeweils 30 Minuten vorübergehend aufzusplitten. So arbeite ich in kleineren Übe-Einheiten mit den Schülern speziell an der Tongebung. Die begleitenden Musikstücke haben eher belohnende Wirkung, damit die Lust nicht ganz verloren geht. Auch ist in solchen Fällen ein Unterricht in der Ferienpause sinnvoll. Die Schüler geraten sonst durch die fehlende Anleitung wieder in alte Verhaltensmuster und festigen so eher ihren Fehler. Das führt dazu, dass sie trotz fleißigen Übens womöglich einen Rückschritt erzielen. Das frustriert sie ungemein. Wenn die Zahnspange nachgestellt wird, haben die Kinder in den ersten Tagen manchmal wieder verstärkt Zahnschmerzen, bis sich die Zähne an den neuen Druck gewöhnt haben. Dann ist es nicht immer sinnvoll, Flöte zu spielen. Den Unterrichtsausfall kann man aber dadurch kompensieren, dass man die Zeit für Musiktheorie nutzt. Ich verfüge über Spiele und Rätsel, womit ich meinen Schülern das Thema durchaus unterhaltsam vermitteln kann. Bisher habe ich es in meinem Unterricht nur ein Mal erlebt, dass wir aufgrund der Zahnspange den Flötenunterricht komplett aussetzen mussten, weil die Schülerin gar nicht mehr zurechtkam. Da es sich „nur“ um eine Pause von 6 Monaten handelte, war diese Unterrichtslücke vertretbar und konnte dann schnell wieder aufgeholt werden.

Es gibt auch ein Problem, wenn die Zahnspange nun endlich für immer aus dem Mund entfernt wird. Nun stehen die Zähne anders, was den Luftstrom im Mund verändert. Aber das größere Problem ist, dass sich an der Innenseite der Lippe jetzt viele Hohlräume befinden, die vorher durch die Zahnspange ausgefüllt waren. Das heißt, die Oberlippe schließt nicht mehr auf der oberen Zahnreihe. Es geht viel Luft ungelenkt in den Raum. Der Ton klingt extrem rauschig und ist kaum lenkbar. Die Lippen müssen sich erst wieder an die Lenkung des Luftstromes ohne Zahnspange gewöhnen. Die Hohlräume in der Innenseite der Oberlippe schließen sich mit der Zeit wieder. Wenn die Schüler gut mitmachen, haben wir das Problem in wenigen Wochen gelöst. Schon in der ersten Flötenstunde nach dem Entfernen der Zahnspange ist eine Verbesserung zu erreichen. Auch jetzt ist es wichtig, dass die Schüler dranbleiben, geduldig Töne aushalten, obwohl sie das nicht so gern üben, und ihr Vertrauen in den Erfolg nicht verlieren.

Wenn alles glücklich überstanden ist, erinnere ich meine Schüler gern noch mal daran, wie schwierig es war und wie gut sie es gemeistert haben. Nun sind die Zähne gerichtet und ihre Flöte klingt wieder schön. Wenn das kein Grund zur Freude ist …

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Die Pubertät im Flötenunterricht

Veröffentlicht am 25.04.2015

Das ist ein besonders wichtiges Thema. Deshalb möchte ich es hier ausführlich darlegen. Besonders „betroffen“ sind davon meine Querflötenschüler. Gerade mit dem Beginn der Pubertät fangen viele Mädchen und Jungen mit dem Querflötenunterricht an. Klingt die Blockflöte auch noch relativ gut, wenn man mal nicht geübt hat und insgesamt nicht so in Form ist, stellt sich das bei der Querflöte anders dar. Die Querflöte hat kein Mundstück, welches man mit den Lippen vollständig umschließt. Die Lippen bilden das Mundstück. Um einen schönen Ton in allen Lagen zu erreichen, ist eine spezielle Atemtechnik unabdingbar. Das klingt jetzt eher furchteinflößend, ist es aber nicht. Die Kinder lernen recht gut, ihren Atem bewusst aus dem Bauch heraus mit Hilfe des Zwerchfells zu lenken. Ich beginne bereits in den ersten Unterrichtsstunden damit. Was ich damit aber betonen möchte ist, dass der Körper eine wesentliche Rolle spielt beim Querflöte spielen. Ich lerne meinen Körper bewusster kennen und mit ihm zu arbeiten. Ein verspannter Körper – wie z.B. nach Ärger oder Sorgen – kann nicht gut arbeiten. Das ist am Ton hörbar. Auch ein erschöpfter und müder Körper hat Einfluss auf den Klang der Querflöte. Bin ich locker, in angenehmer Spannung („sängerische Bereitschaft“) und innerlich ausgeglichen, gelingt mir die Anwendung der Bauchatmung und der damit verbundenen Atemstütze leicht und mein Ton klingt klar und ausgeglichen. Das Flötespielen ist so nicht anstrengend. Insofern hat das Querflötenspiel sogar eine gewisse meditative Wirkung.

In der Pubertät gerät das innere Gleichgewicht unserer Kinder durcheinander. Sie beobachten an sich selbst Veränderungen, die sie nicht unbedingt toll finden. Es passiert einfach mit ihnen. Oft ist der Geist noch recht kindgemäß, aber der Körper wird zum Mann bzw. zur Frau. Das verunsichert sehr. Jetzt haben viele Jugendliche nur eine Angst: Sich zu blamieren. Sie verlieren in dieser Zeit ihr kindliches Selbstvertrauen. In ihnen entstehen plötzlich Gefühle, die sie noch nicht kennen und mit denen sie erst den Umgang erlernen müssen. Neben den äußerlichen Veränderungen gibt es jetzt auch noch Pickel! Und es gibt Tage oder Wochen, da finden sie sich einfach nur unmöglich und können es aber gar nicht benennen. Man kann seine Kinder noch so gut auf diese Zeit vorbereiten. Sie passiert unweigerlich mit all ihren Nebenwirkungen. Manche Jugendliche kommen damit besser zurecht, andere weniger gut. Aber in jedem Fall ist es für unsere Kinder, meine Schüler, eine schwierige Lebensphase.

Plötzlich haben sie andere Interessen, die auch sehr schnell wechseln können. Es klappt nicht mehr so gut mit dem Querflöte spielen, weil sie aus ihrer inneren Mitte geraten sind. Sie wollen aufgeben. Das bekannte „kein Bock!“ – so typisch für diese Zeit – prägt bei vielen die Stimmung. Jetzt ist es sehr wichtig, nicht gleich dem Wunsch nach Aufgeben nachzugeben. Oft ist es nur eine vorübergehende Phase. Später bereuen sie ihren vorschnellen Schritt. Aber dann noch mal wieder beginnen? Vieles ist in Vergessenheit geraten, muss neu erarbeitet werden – darauf haben sie dann auch keine Lust mehr. Und so bleibt manch talentierter Schüler mit seiner musischen Begabung auf der Strecke. Im besten Fall versuchen sie es später dann mit Gitarre, Keyboard oder Schlagzeug, was bei den Kumpels cooler ankommt.

Immer wieder sitzen mir Erwachsene gegenüber, die als Kind mal ein Instrument begonnen haben und ihr schnelles Aufgeben bereuen. Nun fehlt ihnen die Zeit dafür. Jetzt bringen sie ihre Kinder zum Unterricht, um ihnen die Möglichkeiten zu geben, die sie zu wenig genutzt haben. Für unsere pubertierenden Jugendlichen ist es von großer Bedeutung für ihr späteres Leben, dass sie in schwierigen Phasen durchhalten. Sie erleben so auch den Erfolg. Und der prägt genauso positiv wie die Erfahrung des Durchhaltens an sich.

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Erfolgreicher Instrumentalunterricht

Veröffentlicht am 19.04.2015

Der Erfolg eines Schülers im Instrumentalunterricht hängt nicht nur von der Arbeit des Lehrers ab. Wobei hier anzumerken ist, dass der Begriff "Erfolg" hier weit gefasst ist. Vor allem soll der Schüler/die Schülerin Freude am Musizieren haben, gern auch mit anderen gemeinsam Musik machen und vielleicht ihr erreichtes Können in kleinen Aufführungen öffentlich vorstellen. Das liegt alles nicht nur im Ermessen des Schülers und der Lehrerin.

Ein sehr wichtiger Baustein dafür ist die Unterstützung durch die eigene Familie. Für die Kinder ist es neben dem organisatorischen Aspekt von großer Wichtigkeit, dass die Eltern Interesse zeigen für die musikalische Entwicklung ihres Kindes. Das ist seit der ersten Unterrichtsstunde nötig. Fragen Sie, was im Unterricht gemacht wurde, lassen Sie sich das Aufgabenheft zeigen und hören Sie sich ab und zu die neuen Kunststücke ihrer Kinder an. Loben Sie, wenn es angebracht ist, und ermutigen Sie, wenn es mal nicht so klappt. Kinder merken, wenn es nicht gut ist. Deshalb tröstet sie kein falsches Lob. Seien Sie ehrlich. Manchmal muss man sein Kind auch an das Üben erinnern. Es kommt vor, dass beim Erlernen des Instrumentes Schwierigkeiten auftreten. Jetzt muss das Kind durchhalten. Ich als Lehrerin arbeite mit Ihrem Kind daran. Aber wir benötigen Zeit. Seien Sie geduldig und vermitteln Sie ihrem Kind Zutrauen in seine eigene Kraft. Es ist für den Schüler in jedem Alter eine wichtige Erfahrung, dass man mit Geduld und aktiver Mitarbeit Probleme überwinden kann. Allzu schnell möchte mancher aufgeben. Dann bleibt das Gefühl des Versagens hängen – „ich habe es nicht geschafft“. Aber der Instrumentalunterricht soll ja auch Ausdauer, Geduld und Selbstvertrauen fördern. Dieses Ziel ist durch zu schnelles Aufgeben nicht zu erreichen. Natürlich denkt jeder, nur er habe ein Problem. Deshalb ist es wichtig, dass sich die Schüler auch gegenseitig hören, dass sie so erfahren, auch andere haben mal Schwierigkeiten. Ich bejubele gern den Erfolg eines Schülers. Das glückliche Strahlen in ihren Augen ist ein wunderbarer Lohn für mich.

Auch für meine erwachsenen Flötenschüler ist es wichtig, dass sie von ihren Partnern unterstützt werden, dass sie Anerkennung erfahren und ermutigt werden. Reagiert der Partner z.B. abwertend, gibt auch ein erwachsener Schüler früher oder später auf und bereitet sich damit selbst sein Negativerlebnis. Oft stellen die Erwachsenen sich das Erlernen eines Instrumentes viel einfacher vor als es ist. Sie sind dann überrascht, wie viel Initiative und Energie sie investieren müssen. Und sie haben sehr schnell Versagensängste. Unsere Kinder sind zumindest in der Zeit vor ihrer Pubertät mit einem gesunden Selbstvertrauen ausgestattet. Das darf nicht erschüttert werden. Deshalb ist die mentale Unterstützung der Familie so wichtig für sie.

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Die Elfriede

Veröffentlicht am 11.01.2015

Heute möchte ich von Elfriede berichten. Sie ist ein Wesen, welches uns alle ständig begleitet. Meine Flötenschüler haben den Namen dafür gefunden. Es handelt sich um unsere innere Stimme. Man kann auch sagen, es ist unser innerer „Schweinehund“. Wenn ich eigentlich üben müsste, höre ich die Elfriede in mein Ohr flüstern: „Morgen ist auch noch ein Tag. Heute brauchst Du noch nicht zu üben. So schwer ist es ja auch nicht. Morgen …“. Und wie gern höre ich auf diese Elfriede. Am nächsten Tag müsste ich nun aber wirklich mal Flöte üben. Da höre ich schon wieder diese Elfriede und sie sagt: „Ach, was soll’s – morgen ist auch noch ein Tag“. Gern möchte ich ihr nachgeben. Und so wächst meine Elfriede mit jedem Nachgeben und in der Flötenstunde komme ich gebeugt zur Tür herein, denn eine dicke imaginäre Elfriede sitzt mir im Nacken und hat dafür gesorgt, dass ich fast gar nicht geübt habe. Was für ein doofes Gefühl, so unvorbereitet im Unterricht zu erscheinen. Nichts will klappen, meine Lehrerin macht ein enttäuschtes Gesicht und vermutet, dass mich die Elfriede besiegt hat. Ich schäme mich für meine Faulheit und ärgere mich über die dicke Elfriede. So habe ich mir selber ein Negativ-„Erlebnis“ geschaffen. Und wenn ich der Elfriede noch länger nachgebe, verliere ich den Anschluss und habe erst recht keine Lust mehr zum Üben. Und dann kann ich auch nichts Neues mehr lernen und verliere schließlich den Spaß am Flöte spielen. Insofern ist die Elfriede, so lustig es auch wirken mag, eine echte Gefahr. Und sie plagt nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen. Man kann sich gegen diese Elfriede wehren, indem man nicht auf sie hört. Dann wird sie immer dünner und eines Tages verschwindet sie (fast) ganz. Ich habe viel mehr Freude am Unterricht, komme gut voran und kann stolz auf mich sein.

Die Elfriede gibt es nicht nur bei den Flötenschülern. Es gibt auch eine Bügel-Elfriede, eine Hausaufgaben-Elfriede, eine Aufräum-Elfriede und noch viele andere. Jeder hat sie schon kennengelernt. In meinem Unterricht frage ich öfter mal nach der Elfriede oder schlage vor, sie einfach mal rauszuwerfen. Und dann macht es richtig Spaß, wenn wir zusammen Duette spielen, an neuen Etüden üben oder ein neues Vortragsstück, einen neuen Pop-Hit zur CD o.a. lernen. Dann ist der Flötenunterricht ein positives Erlebnis für jeden Schüler … und für die Lehrerin auch.

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Über die Vorbereitung eines Schülerkonzertes

Veröffentlicht am 17.12.2014

Ein Schülerkonzert ist immer sehr aufwendig in der Vorbereitung. Es beginnt mit der Programmplanung. Hier haben alle Schüler ein Mitspracherecht. Auch tritt nur auf, wer es möchte. Nicht jeder traut sich, vor vielen fremden Menschen vorzuspielen. Das Lampenfieber macht allen mehr oder weniger zu schaffen. Aber es gehört auch dazu. Und so können Kinder auch schon früh Situationen trainieren, die ihnen während ihrer Ausbildung oder im Berufsleben vielleicht auch begegnen. Die Kunst an der Kunst ist immer, dass es nur einen Versuch gibt und jeder falsche Ton gehört wird. Versuchen Sie mal auf Anhieb etwas fehlerlos vorzutragen. Egal, was es ist – Sie werden merken, wie schwierig das ist. Aber man kann lernen, mit solchen Situationen umzugehen.

Dann ist von großer Bedeutung, einen passenden Raum für ein Schülerkonzert zu finden. Bei unserem Weihnachtskonzert am 7.Dezember 2014 wurde ich dabei sehr von Frau Arnold vom Thüringer Museum unterstützt. Von ihr kam auch der Vorschlag zur Nutzung der Predigerkirche mit ihren wunderbaren Schnitzplastiken aus dem Mittelalter. Der Raum hat ein ganz besonderes Ambiente. Da wir immer viele Besucher begrüßen können, ist es gar nicht so einfach, einen schönen Raum zu finden. Die Größe und die Akustik müssen passen, er muss für das Publikum gut erreichbar und die Miete für mich erschwinglich sein. Die Raumsuche hat oft einen langen Vorlauf von mehr als sechs Monaten.

Ein Konzert vorzubereiten, bedeutet auch für alle teilnehmenden Schüler, dass es zusätzliche Arbeit gibt. Im Flötenunterricht wird neben den täglichen Übungen nun auch besonders intensiv am Vortragsstück gearbeitet. Für einige kommen zusätzliche Termine für Ensembleproben dazu. Alle arbeiten auf den Höhepunkt, den Tag des Konzertes, hin.

Wenn sich dann meine Schüler in freudiger Erwartung und schick angezogen am Auftrittsort eingefunden haben, die Flöten sind eingestimmt, die Pulte aufgestellt und die Noten bereit, dann wird mit wachsender Aufregung und mit großer Freude beobachtet, wie sich der Saal langsam mit vielen Besuchern füllt.

Ich begrüße unsere Gäste und stelle jeden Flötenschüler vor. Dabei achte ich aus Sicherheitsgründen darauf, dass alle Mitwirkenden unter 18 Jahren nur mit dem Vornamen angesagt werden und es keinen Hinweis auf die Schule oder den Heimatort der Kinder gibt. Ich bitte oft hilfsbereite Eltern der auftretenden Kinder darum, Fotos während unseres Konzertes zu machen. Auch diese Fotos werden nur mit schriftlicher Genehmigung der Eltern und mit Vornamen oder sogar ohne Angaben zum Namen auf meiner Internetseite oder in meiner Schauvitrine in Eisenach im Durchgang von der Karlstraße zum Kino veröffentlicht. Oft entstehen während der Konzerte auch lustige Schnappschüsse. Die Kinder bekommen natürlich auch die Fotos, auf denen sie zu sehen sind.

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Eltern meiner Schüler herzlich bedanken. Die Unterstützung für den Flötenunterricht ihrer Kinder ist nicht nur für den Erfolg der Kinder wichtig. Auch erleichtert es mir die Arbeit. Dabei meine ich nicht nur das Erinnern an das tägliche Üben. Auch das Bringen und Abholen der Kinder zu bestimmten Terminen ist manchmal eine logistische Herausforderung für Mama und Papa. Oft helfen auch die Großeltern. So ist ein gelungenes Schülerkonzert immer das Ergebnis einer echten Teamarbeit. Und darüber können wir uns alle freuen.

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